Jahresbericht Jagdhundekommission 2022

von | Feb 5, 2023 | Jahresberichte | 0 Kommentare

Zusammenfassung

Nach zwei Jahren Corona bedingter Einschränkungen konnten im Berichtsjahr im Jagdhundewesen folgende Aktivitäten wieder regulär und ohne Einschränkungen realisiert werden:

  • Ausbildungskurse in den Jagdvereinen mit Schwergewicht Unterordnung, Schweissarbeit und Apportieren von Haarraubwild auf der Schleppe und Flugwild am Land und aus tiefem Wasser
  • Drei Gehorsams- und Schweissprüfungen und eine Apportier- und Schleppenprüfung
  • Jagdhundemodultage zur Vertiefung der JungjägerInnen-Ausbildung
  • Ausbildungstag für die Nachsuchenführer
  • Aufrechterhaltung einer funktionsfähigen Nachsuchenorganisation während der ganzen Jagdzeit

Organisation Jagdhundekommission JHK

Die JHK hat sich mit dem neuen Koordinator Oberland Michael Imobersteg gut etabliert. Auch in die- sem Berichtsjahr konnte ich mich bei der Umsetzung der Aufgaben in der JHK wieder auf die enga- gierte Arbeit der Kommissionsmitglieder verlassen. Ich bedanke mich bei unserer Sekretärin Brigitte Moser-Aeberli, der Kassiererin Yvonne Blatter, den Koordinatoren Ueli Bärtschi, Michael Imobersteg und Fritz Schluep, dem NASU-Verantwortlichen Heinz Trutmann und dem Vertreter des Jagdinspekto- rat WH Kurt Schweizer, für die konstruktive und engagierte Zusammenarbeit.

Dem Vorstand des BEJV danke ich für das Verständnis zu Gunsten des Jagdhundewesens.

Jagdhundeausbildung

Das Jagdhundewesen befindet sich im Kanton Bern organisatorisch auf einem hohen Niveau. Die personelle Besetzung mit den Jagdhundeobleuten in den Jagdvereinen ist sichergestellt. Damit haben grundsätzlich alle JagdhundeführerInnen die Möglichkeit, in ihrer Region Hunde in den Disziplinen Gehorsam, Schweissarbeit und Apportieren von Haarraubwild auf der Schleppe und aus tiefem Was- ser auszubilden und an den jährlichen Prüfungen teilzunehmen.

Den Jagdhundeobleuten sowie ihren Teams danke ich bestens für ihren zeitintensiven Einsatz zu Gunsten unserer Jagdhelfer!

Jagdhundeprüfungen

Gehorsamsprüfungen

Die drei im Juni durchgeführten Gehorsamsprüfungen waren durch die Prüfungsleiter Brigitte Moser- Aeberli, Fritz Schluep und Walter Stoller mit ihren Sekretären und in Zusammenarbeit mit den Jagd- hundeobleute einmal mehr hervorragend organisiert. Trotz der großen Anzahl Teilnehmer war ein speditiver Ablauf sichergestellt. Die Gespanne zeigten mehrheitlich gute Leistungen. Allerdings sind zwischen den einzelnen Ausbildungsorten spürbare Unterschiede vorhanden. Dies veranlasst uns, die Ausbildung der Jagdhundeobleute 2023 dem Schwergewichtsthema; Gehorsamsausbildung vom Junghund bis zur Prüfungsreifezu widmen.

Prüfung

Berner Jura/Seeland

Berner Mittelland

Berner Oberland

TN

reüssiert

TN

reüssiert

TN

reüssiert

Gehorsamsprüfung

31

28 = 90%

52

49 = 94%

42

34 = 81% 

 

Schweissprüfungen

Im Juli/August konnten die ausgeschriebenen Schweissprüfungen (SwP) mit insgesamt 79 Gespan- nen dank dem Einsatz der Prüfungsleiter Walter Stoller und Peter Zenklusen mit ihren Sekretären und in Zusammenarbeit mit motivierten Hundeobmänner kompetent bewältigt werden.

Alle Prüfungen wurden in diesem Jahr wieder im Tropfverfahren durchgeführt. Die Begründung dazu ist im Jahresbericht 2021 aufgeführt. Zwischen den einzelnen Austragungsorten Berner Mittelland, Berner Jura inkl. Seeland und dem Berner Oberland zeigten sich bei den Erfolgsquoten erhebliche Unterschiede. Eine messbare Erklärung ist nicht vorhanden.

Prüfung

Berner Jura/Seeland

Berner Mittelland

Berner Oberland

TN

reüssiert

TN

reüssiert

TN

reüssiert

Schweiß 500m PO TKJ

17

07 = 41%

17

02 = 12%

27

22 = 81%

Schweiß 1000m PO TKJ

06

02 = 33%

06

03 = 50%

06

05 = 83% 

 

Apportierprüfungen

Im November wurden die Schleppen- und Apportierprüfungen durchgeführt. Die Prüfungsleitung wur- de in diesem Jahr durch Walter Stoller mit tatkräftiger Unterstützung durch den Sekretär und in Zu- sammenarbeit mit dem zuständigen Jagdhundeobmann professionell wahrgenommen.

Ergebnisse:
Angetreten 12 Gespanne, bestanden 8 Gespanne = 67%

7 Gespanne haben alle drei Fächer; Wasser, Schleppe und Freiverlorensuche bestanden. Die erfolglosen Gespanne scheiterten mehrheitlich am Wasser

1 Gespann hat nur das Apportieren aus dem Wasser absolviert und bestanden.

Jungjägerausbildung

Auf Grund der Corona Pandemie wurde der Jagdhunde-Modultag für die Jungjägerausbildung wäh- rend zwei Jahren ausgesetzt. In der Folge musste im Berichtsjahr diese Jagdhundeausbildung für die stolze Zahl von 246 JungjägerInnen organisiert werden. Eine Herkulesaufgabe, die der Modulleiter Walter Stoller und sein Team bravourös meisterten. So wurde die Ausbildung auf drei Tage aufgeteilt. An den Sonntagen vom 27. März und 29. Mai erfolgte im RKZ Gesigen die Ausbildung in drei Posten- arbeiten: Erstens einem Theorieteil zur Anschaffung, Haltung und Normalverhalten des Hundes, Zwei- tens einer praktischen Erläuterung der Ausbildungs- und Führungshilfsmittel und Drittens wurden die Belange des Nachsuchenwesens aufgezeigt. Am Sonntag den 1. Mai fand dann noch die Vorführung aller relevanter Jagdhunderassen in der Swiss Dog Arena in Münsingen statt.

Ein grosses Dankeschön dem gesamten Team des Jagdhundemoduls!

NASU-Organisation

Das Nachsuchenwesen war Dank dem motivierten und engagierten Einsatz des NASU- Verantwortlichen Heinz Trutmann mit Unterstützung der Regionalkoordinatoren auch im Berichtjahr über das gesamte Kantonsgebiet sichergestellt.

Am 12. März 2022 konnte der ursprünglich für 2020 und dann für 2021 vorgesehene NASU- Ausbildungstag mit dem Thema Zeit- und Fachgerechte Nachsucheunter Leitung von Heinz Trut- mann erfolgreich durchgeführt werden. An diesem Seminar auf dem Militärflugplatz in Meiringen refe- rierten Dr. Walter Müllhaupt Jurist und Präsident TKJ sowie die Wildhüter Kurt Schweizer und Yves Portmann über die rechtlichen Aspekte und praktischen Erfahrungen bei Nachsuchen auf verschiede- ne Wildarten.

Alle Informationen zur NASU-Organisation können dem detaillierten Jahresbericht des NASU- Verantwortlichen entnommen werden. Ich danke allen NachsuchenführerInnen bestens für den unei- gennützigen und mutigen Einsatz auf der roten Fährte zu Gunsten unseres Wildes.

Ausblick

Im Berichtsjahr wurde durch die Technische Kommission für das Jagdhundewesen TKJ das Regle- ment für Schweissprüfungen der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen AGJ revidiert und an einer ao DV genehmigt. Die Neufassung tritt am 01. Januar 2025 in Kraft. Bis dahin müssen alle Ras- se-Clubs und Vereine, die TKJ-Schweissprüfungen durchführen, ihre Reglemente entsprechend angepasst haben. In der Zwischenzeit erfolgen die entsprechenden Schulungen bei den Leistungsrich- tern und Verantwortlichen.

Die Revision umfasst neben zeitgemässen und präzisierenden Anpassungen vor allem folgen- de Neuerungen:

  • Die Fährten und der Fährtenbeginn können teilweise auch im offenen Gelände angelegt werden

  • Der Fährtenverlauf soll praxisgerecht erfolgen und muss nicht mehr gradlinig verlaufen

  • Beim Anlegen der Fährte für die Prüfung dürfen maximal drei Personen teilnehmen. Das Begehen der Fährte durch den Veranstalter darf nur bis 5 Tage vor der Prüfung stattfinden.

  • Der Anschuss wird nicht mehr markiert. Stattdessen muss der Hund in einer Vorsuche auf einer markierten Fläche von 30m x 30m den Fährtenbeginn und den Abgang der Fährte selber finden. Die Richter bestätigen den Beginn der Fährte und die Fluchtrichtung. Findet der Hund den Abgang innerhalb von 15 Minuten oder nach max. 80m Fehlsuche nicht, erfolgt ein Abruf.

  • Die Fährtenarbeit hat mehrheitlich unter Ausnützung der ganzen Riemenlänge zu erfolgen

  • Der Prüfungsausweis sollte gemäss TKJ auf das Gespann, d.h. Hund und Hundeführer lauten. Vorbehalten sind andere Auffassungen der kantonalen Verwaltungen. Im Kt. Bern besteht im JI die Meinung, dass der Ausweis grundsätzlich für den Hund gilt. Daher wird im Prüfungsausweis die bisherige Aufführung des Besitzers anstelle des Führers belassen.

Tätigkeitsprogramm 2023

Damit die Aktualität des Tätigkeitsprogramms jederzeit sichergestellt ist, verweisen wir auf die Publikati- on auf der Home Page des BEJV und verzichten auf eine Duplizierung an dieser Stelle.

Goldiwil, 05. Februar 2023

Jagdhundekommission des BEJV der Präsident, Marc Beuchat